Speycasting

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Die geniale Wurftechnik


Viele haben schon einmal etwas über diese Wurftechnik gehört, doch für die meisten ist es ein Buch mit sieben Siegeln und sie können sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Diese Technik kann mit der Ein- und Zweihandrute ausgeübt werden, doch speziell für den Zwei-handwerfer bietet sie vielfältige Möglichkeiten. Das Schusskopfwerfen mit der Unterhandtechnik ist für die meisten deutschen Lachsfischer die einzig bekannte Technik. Für mich ist es lediglich eine Variante des Single Spey/Switch-casts und wenn man nur diese beherrscht, dann limitiert man sein Wurfspektrum gewaltig. Was ist Speycasting eigentlich? Diese Technik wurde im 18. Jahrhundert an den Ufern des gleichnamigen schottischen Flusses Spey entwickelt. Grundsätzlich kann man den Wurf als einen Rollwurf mit Richtungs-wechsel beschreiben. In den letzten 20 Jahren wurden, neben den klassischen Single und Double Speycasts, eine ganze Reihe von neuen Varianten wie Circle Spey, Snap T und Snake Roll entwickelt. Diese bieten dem Werfer ein breites Spektrum und wenn man idealerweise beidarmig werfen kann, dann kann jede fischereiliche Situation perfekt abgedeckt werden. Was ist nun der Unterschied vom reinen Schusskopfwerfen zur klassischen Technik? Es gibt drei Gesetzmäßigkeiten, die für das Speycasten im Generellen gelten. Das ist der Krafteinsatz, das Timing und der Wurfwinkel. Der Wurfwinkel ist beim Unterhandwerfen und klassischen Werfen gleich, nur wird er auf eine andere Art und Weise erreicht. Der Hauptunterschied liegt eigentlich in der Verwendung von unterschiedlichen Schnüren. Die Schussköpfe für das Unterhandwerfen liegen im Längenbereich von 10,50 - 14,50 Meter. Von da her sind sie recht einfach zu handhaben und die eigentliche Weite wird über das Abschießen von angeschlaufter running line erzielt. Für eine große Weite muss also eine große Menge der running line ausgebracht werden, was nicht so einfach ist. Das line handling muss beherrscht werden und was ich als sehr nervig empfinde ist das Einstrippen der beachtlichen Schnurmenge. Die running line überträgt nun mal keine Kraft und der Schusskopf muss immer bis an den Spitzenring herangestrippt werden. Die Speylines für die klassische Technik sind da weitaus vielseitiger einsetzbar. Bei diesen liegt die Kopflänge zwischen 15 und 25 Metern und dieser geht nahtlos in die running line über. Die Schnur arbeitet bereits im Nahbereich, aber auch sehr gut auf Distanz. Nehmen wir eine Kopflänge von 20 Metern an, dann müssen 10 Meter running line abgeschossen werden um auf 30 Meter Distanz zu kommen. Bei einer üblichen Schusskopflänge von 12 Metern muss ich dann schon 18 Meter schießen lassen (und auch wieder einstrippen), um dasselbe Ergebnis zu schaffen. Natürlich braucht man mit der Speyline mehr Platzbedarf im Rückraum. Ist dieser vorhanden, dann ist die Wahl der Schnur für mich gar keine Frage.